Nasenbluten (Epistaxis)

Nasenbluten ist ein häufiges alltägliches Problem, das bei starken und anhaltenden Episoden zu einer Konsultation in unserer Praxis führt. Selten steckt ein schwerwiegendes Problem dahinter. Trotzdem sollte bei wiederholtem Bluten eine Kontrolle stattfinden (zum Beispiel Ausschluss eines Tumors). Begleitende Faktoren beim meist vorderen Nasenbluten sind eine trockene Nase, ein erhöhter Blutdruck oder «Nasenbohren». Weitere Gründe können eine trockene Luft und blutverdünnende Medikamente (z.B. Aspirin cardio®) sein. Beim vorderen Nasenbluten kann es zu diffusen Schleimhautblutungen kommen oder es liegt ein offenes Gefäss vor, welches verödet oder verätzt werden muss. Im Gegensatz zum vorderen Nasenbluten bemerkt der Patient bei der viel selteneren hinteren Blutung Frischblutabgang über den Rachen und Mund. Diese potentiell lebensbedrohlichen Blutungen müssen gelegentlich in Narkose endoskopisch versorgt werden.
Primäre Sofortmassnahmen zuhause oder unterwegs sind: sitzende Position, Nase mit Papiertaschentuch oder Watte stopfen, beide Nasenflügel mit Daumen und Zeigefinger während mindestens 10 Minuten ohne Unterbruch zusammenpressen. Hält die Blutung trotz der beschriebenen Sofortmassnahmen an, muss ein Arzt beigezogen werden.

Schnarchen (habituelles Schnarchen)

Schnarchen ist sehr häufig, betrifft in jungen Jahren eher Männer, während Frauen vermehrt mit zunehmendem Alter schnarchen. Häufig wird der Bettpartner durch turbulente Atemgeräusche gestört. Dieses Schnarchen allein ist für den Schnarchenden grundsätzlich harmlos. Treten aber beim Schlafen längere Atempausen auf, beklagt der Patient eine zunehmende Müdigkeit oder gar Einschlafneigung tagsüber, sollte der Hals-Nasen-Ohrenarzt kontaktiert werden, um dem Schnarchproblem auf den Grund zu gehen und ein obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom auszuschliessen. Nach einer sorgfältigen Analyse der Patientengeschichte und einer endoskopischen Kontrolle von Nase, Mund und Kehlkopf legen wir gemeinsam mit dem Patienten eine Strategie zur Reduktion bzw. Behandlung des Schnarchens fest.
Mögliche Massnahmen reichen von der Reduktion des Körpergewichts über Alkoholverzicht vor dem Schlafen, Meiden von  Schlafmedikamenten, Einnähen eines Tennisballs im Pyjamaoberteil bei Rückenschnarchern bis hin zu operativen Massnahmen. So können zum Beispiel zu grosse Gaumenmandeln entfernen werden. Auch ein Eingriff an der Nasentrennwand oder der unteren Nasenmmuschel ist möglich.

Mandeloperation bei Kindern

Im Gegensatz zu früher, ist man mit der Mandeloperation bei Kindern eher zurückhaltender geworden. Einerseits besteht unverändert das Risiko einer Nachblutung, die bei ganz kleinen Kindern lebensgefährlich werden kann. Andererseits liegen uns heute Medikamente (Antibiotika, kortisonhaltige Nasensprays) vor, mit denen Operationen zum Teil verhindert werden können. Leidet ein Kind an wiederholten, antibiotikapflichtigen, bakteriellen Entzündungen der Gaumenmandeln, ist eine Operation (Tonsillektomie) selten zu umgehen. Ist die Rachenmandel vergrössert, führt dies zu einer chronischen Mundatmung, nächtlichem Schnarchen, allenfalls Atemaussetzern (Apnoen) und teils wiederholten Mittelohrenentzündungen mit vermindertem Gehör und Sprachentwicklungsstörung. Nach fehlendem Ansprechen auf lokale Nasenkortisonsprays ist eine Entfernung der Rachenmandel (Adenotomie) nötig. Beide Eingriffe, allenfalls kombiniert mit einem Schnitt ins Trommelfell oder der Einlage von Paukenröhrchen, werden durch Dr. med. Daniel Rusterholz am lokalen Spital in Männedorf ambulant durchgeführt.

Schwindel

Schwindel ist keine Diagnose, sondern ein Symptom, das meist interdisziplinär behandelt wird. Neben dem internistischen Hausarzt, Manual- (Chiro, Osteopath) oder Physiotherapeuten, Orthopäden und Neurologen befasst sich auch der Ohrenarzt mit den Ursachen und der Behandlung des Schwindels. Selten ist ein grosser Pfropf im äusseren Gehörgang Grund für einen Drehschwindel. Im Vordergrund steht das gründliche Anamnesegespräch, welches meist erste Hinweise auf die Ursache des Schwindels gibt. Danach folgt die ORL-ärztliche und neurotologische Untersuchung. Dank modernster technischer Apparate ist es uns möglich, einerseits einen Video-Kopfimpulstest (KIT) und andererseits die thermische Prüfung der Bogengänge (mit Video-Nystagmographie) durchzuführen. So kann die Diagnose gestellt, ein otogener Schwindel ausgeschlossen und eine Therapiestrategie erarbeitet werden.

Schwerhörigkeit

Gewisse Schwerhörigkeiten sind einfach zu beheben. Mittels Entfernung eines Schmalzpfropfs oder adäquater Behandlung einer akuten Entzündung am Gehörgang/ Trommelfell, des Mittelohrs oder der Eustach’schen Röhre kann dem Patienten wieder zu besserem Hören verholfen werden. In diesem Fall handelt es sich meistens um sogenannte Schalleitungsstörungen. Die Otosklerose (Verknöcherung des Steigbügels) ist eine Sonderform einer über die Jahre langsam sich verschlimmernden Schalleitungsschwerhörigkeit, die grundsätzlich operativ behandelt werden kann.
Innenohrschwerhörigkeiten umfassen die Altersschwerhörigkeit, die Lärmschwerhörigkeit (chronische, meist beruflich bedingte Lärmbelastung), den akuten Hörsturz, seltene angeborene oder genetisch bedingte Schwerhörigkeiten oder Schwerhörigkeiten, die im Zusammenhang stehen mit einem Innenohrschwindel (z.B. M. Menière). Bei innenohrbedingtem Hörverlust ist (ausser beim akuten Hörsturz bei einem Teil der Patienten) eine Verbesserung des Gehörs nicht mehr möglich.
Durch die Otoskopie, tympanometrische, reinton- und sprachaudiometrische Messungen bzw. durch allenfalls neurootologische Untersuchungstechniken kann die Ursache der Schwerhörigkeit bestimmt und entsprechende Therapiekonzepte erarbeitet werden.